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Geschichte und Historisches zu Fluntern |
Geschichtlicher Kurzabriss zu Fluntern1300 Grossmünsterstift erwirbt «Witingers Hofstatt» (auch Kelnhof/Kehlhof oder Weibelhube) (etwa Zürichbergstrasse 12), wo grundherrliches Gericht abgehalten wird. Weibel hat Taverne zu führen, leistet Henkerdienst; Richtstätte «im Loch» (Freudenbergstrasse 92/94, bei Spillmannhäusern). 1400 Kaiser Wenzel verleiht der Stadt Zürich die Vogteigewalt über Fluntern, Hottingen, Ober- und Unterstrass; die Gerichtsbarkeit bleibt beim Grossmünster. 1408 Wachten in Stadt und Umgebung; Abgrenzung der Dörfer: Fluntern, Ober- und Unterstrass bilden eigene Gemeinden. Wahl eines Untervogts (entspricht Gemeindepräsident) 1524 Fluntermer stimmten Reformation und Klöster-Aufhebung 1526 29. Dez. Hochgericht übertragen an Obervogtei Vierwachten, Niedergericht an Stadtgericht Zürich. 1893 Eingemeindung der Gemeinde Fluntern in die Stadt Zürich; Fluntern wird Stadtquartier.
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Gemeinde Fluntern wird Quartier Fluntern
Historische Etappen in den 1880ern und 1890ern zur Eingemeindung bzw. Stadtvereinigung bzw. ‹Zutheilung› – und zum Quartierverein Fluntern 1833 Fluntern wird Hochschulquartier 1881 Die Frage nach der Stadtvereinigung 1891 Kantonsabstimmung 66 % Ja-Stimmen 1892 Vorbereitung der Eingemeindung 1893 Fluntern wird Quartier in Gross-Zürich 1895 Gründung der Zunft Fluntern 1896 Frühester Nachweis Quartierverein 1898 Schlagkräftiger mit Gemeindeverein 1833Mit Gründung der Universität Zürich (29. April 1833) und der ETH (‹Polytechnikum›, 1855) wurde Fluntern Hochschulquartier, insbesondere auf der ‹Platte›, wo Professoren und Studenten wohnten und bald (1835) auch das Kantonsspital Zürich gebaut wurde. Die vorstädtische Lage der Gemeinde Fluntern wurde städtisch, urbaner. 1881Der Fluntermer Unternehmer Carl Fierz-Landis (1852–1892) im Sonnenbühl (oberhalb Rämistrasse–Zürichbergstrasse) setzte sich vehement und originell für eine Vereinigung der direkt benachbarten ‹Ausgemeinden› mit der Stadt Zürich ein: Wiederholt schaltete er als provozierendes Inserat im Zürcher ‹Tagblatt› die « Frage – Wann werden die Ausgemeinden Zürichs endlich mit der Stadt vereinigt?». Das Fierz-Inserat, Tagblatt vom 10. Oktober 1881 1891In der kantonalen Referendumsabstimmung vom 9. August 1891 über das « Gesetz betreffend der Zutheilung der Gemeinden Aussersihl, Enge, Fluntern, Hirslanden, Hottingen, Oberstrass, Riesbach, Unterstrass, Wiedikon, Wipkingen und Wollishofen an die Stadt Zürich [...]» sprachen sich bei einer Stimmbeteilung von 87.29 % der stimmberechtigten Kantonszürcher 60.1 % für die ‹Stadtvereinigung› (37843 gegen 24904) aus. In der Gemeinde Fluntern war der Ja-Anteil 66.94 % (322 Ja-Stimmen versus 159 Nein-Stimmen bei einer Stimmbeteiligung von 73.18 %; 701 Stimmberechtigte). Gesetzestext Amtsblatt und Abstimmungsresultate: Abstimmungsarchiv Kanton Zürich (Link). 1892Die ‹Abgeordneten-Versammlung› aus den Ausgemeinden zur Vorbereitung der Gemeindeordnung der Stadt Zürich verabschiedete diese am 24. Juli 1892 mit 89 % Ja-Stimmen (11702 Ja-Stimmen gegen 1195 Nein-Stimmen). Schon am 21. August 1892 wurden Exekutive und Legislative der künftigen Grossstadt Zürich gewählt. Weiterführende Informationen in der ‹Festschrift 125 Jahre Gemeinderat› von 2018 ( Link). Der Fluntermer Gemeinderatspräsident Albert Heinrich Sieber trat zurück, um nicht derjenige sein zu müssen, der die Selbständigkeit der Gemeinde Fluntern zu Grabe trägt. Nachfolger und somit letzter Gemeinderatspräsident wurde Karl Nägeli ( Link). Als einziger bisheriger Strassenname musste (um Verwechslungen zu vermeiden mit gleichnamigen Strassen in anderen Quartieren) in Fluntern die Wiesenstrasse umbenannt werden: zu Ehren des ersten Professors für Innere Medizin der Universität Zürich (1833) und Neubau-Initiators des Kantonsspitals Johann Lukas Schönlein ( Link) in «Schönleinstrasse». Stadtratsbeschluss 13.12.1892 ( Link). 1893Der 1. Januar 1893 wurde im vereinigten Gross-Zürich offenbar kaum gefeiert, wie ‹Der Bund› schreibt, wohl wegen der extremen Kälte und der wirtschaftlich schwierigen Lage. ‹Der Bund›, Bern, Mittwoch 4. Januar 1893, Morgenblatt, Seiten 2/31895Am Freitag 19. April 1895 gründen 10 Fluntermer im Restaurant Plattengarten die ‹Zunft Fluntern›, nicht zuletzt um nach der verlorenen Selbständigkeit ‹die Förderung der Interessen des Quartiers› gegenüber der Stadt zu bündeln. Das Zunftwappen entspricht dem früheren Gemeindewappen Flunterns, die gekreuzten weissen Lilienstäbe auf blauem Grund. – Erster Präsident wurde der Sohn des früheren (zweitletzten) Fluntermer Gemeindepräsidenten, der 28-jährige Dr. iur. Alber Sieber. Der Plattengarten an der Plattenstrasse 14–16 war bis am Sächsilüüte 16. April 1956 Zunftlokal, und wurde danach für das Schwesternhochhaus des Kantonsspitals abgerissen; heute steht auf dem Grundstück das langgezogene ockerfarbige Uni-Gebäude. Zunft Fluntern: Link. 1896Der Quartierverein Fluntern ist vermutlich bald nach der Vereinigung der Gemeinde Fluntern mit der Stadt Zürich gegründet worden. Für 1896 steht der bislang früheste Nachweis im ‹Adreßbuch der Stadt Zürich für 1897› ( Link). Zum Vergrössern klickenQuelle: Zurich Open Platform | Zentralbibliothek Zürich | Adressbücher | 1897 ( pdf; 300 MB) 1898« Die Fusion des Gemeindevereins und des Quartiervereins zu einem stärkeren Quartierverein wurde sowohl in den Einzelversammlungen der beiden Vereine, wie auch in der gemeinsamen Versammlung mit Mehrheit beschlossen», wie nach der Sitzung vom Mittwoch 9. März 1898 die NZZ im Abendblatt 10.3.1898 berichtete. Nach dem Zusammengehen mit dem bisherigen ‹Gemeindeverein Fluntern› wurde Albert Sieber langjähriger Präsident des Quartiervereins Fluntern. Diesen bislang frühesten Pressebericht über den Quartierverein Fluntern publizierte Cécile Brändli-Probst in der «Quartierfibel» Fluntern 1983, die vom Quartierverein Fluntern als Loseblatt-Sammlung herausgegeben worden war. |
Philipp Schwartz-Gedenktafel enthĂĽllt: Plattenstrasse 52
Neu saniertes «Atelierhaus» für die Atelierschule, die Mittelschule der Rudolf Steiner SchulenAm 2. November 2019 enthüllte Cornelius Bohlen am frisch renovierten Haus Plattenstrasse 52, das künftig als Atelierhaus der Atelierschule Zürich genutzt werden wird, eine Gedenkplatte für Philipp Schwartz. zum Vergrössern Foto anklicken |
Philipp Schwartz – eine Odyssee mit ZivilcourageSeit dem 2. November 2019 erinnert uns die neue Gedenkplatte am nun in auffälligem Rot erstrahlenden und prächtig renovierten Haus Nr. 52 an den jüdischen Mediziner und Neuropathologieprofessor Philipp Schwartz, der – nach seiner Entlassung an der Uni Frankfurt selbst auf der Flucht – anderen Wissenschaftlern und ihren Familien die Ausreise aus dem totalitären Deutschland und damit die Rettung vor Verfolgung und Vernichtung ermöglichte. Schwartz war im April 1933 mit der Familie zu seinem Schwiegervater Sinai Tschulok in die Plattenstrasse 52 gezogen, der als Biologe in diesem Haus die Tradition der Hochschulvorbereitungsschule weitergeführt hatte. Gleich zu Beginn seines kurzen Aufenthalts in Fluntern initiierte Schwartz eine «Zentralberatungsstelle für deutsche Gelehrte». Eine Notiz in der NZZ vom 16.5.1933 zeugt davon. Philipp Schwartz in den 1930ern (G. Kreft, Neuroforum 1/07); NZZ-Notiz 16.5.1933Zusammen mit zahlreichen ebenfalls entlassenen Forschern wie dem nachmaligen Physiknobelpreisträger Max Born und dem späteren Chemienobelpreisträger Fritz Haber, beide in Cambridge, entwickelte Schwartz daraus die «Notgemeinschaft der deutschen Wissenschaft», eine Selbsthilfeorganisation zur Vermittlung von Arbeitsplätzen für die stellensuchenden Wissenschafter, von der bald hunderte Universitätsmitarbeiter aus Deutschland profitierten. Philipp Schwartz selbst ging bald nach Istambul, wo er das Institut für Pathologie der dortigen Universität leitete, bevor er 1951 an der Universität in Frankfurt wieder den Titel (jedoch nicht die Stelle) eines ordentlichen Professors zuerkannt erhielt und 1954 in die USA weiterzog. 1977 starb Philpp Schwartz in Florida; die Urne wurde 1992 in den Friedhof Fluntern überführt. |
Martin Kreutzberg vom Quartierverein hatte in Kontakt mit der Tochter Susanne Ferenz-Schwartz und der Stadt Zürich erreicht, dass Schwartz 2013 mit einem Ehrengrab gewürdigt wurde. Kreutzbergs weiteres Engagement führte nun schliesslich am 2. November dazu, dass die Atelierschule, die Mittelschule der Rudolf Steiner Schulen, am «Atelierhaus» die Gedenkplatte, ausgeführt von Bildhauser Nino Fenaroli, enthüllen konnte. Der Quartierverein Fluntern dankt allen Beteiligten und Verantwortlichen herzlich. Weiteres zu Philipp Schwartz (19.07.1894–1.12.1977) auf unserer Partner-Seite ‹Fluntern erzählt› von Martin Kreutzberg: www.flunternerzaehlt.ch. |
Geschichten und Geschichte aus dem Alltag – die Bilderrätsel «Augenöffner» zum Quartier Fluntern
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Bäumig: Baum-Veteranen in Flunterns ‹Platte› und Hochschulgebiet
Anlässlich der QV-Ausstellungen und -Führungen an den Europäischen Denkmaltagen Schweiz 2019 Ausstellungstafel zu einem Entdeckungs-Spaziergang durch den Spitalpark von 1842 zur Zederstrasse und zum Platanenhof. In A4 ausdrucken und losziehen!Viel Vergnügen wünscht der Quartierverein Lorenzo Käser |
Historisches zu FlunternRegine Kretz – Wann Fluntern zum ersten Mal bebaut oder besiedelt wurde, ist nicht bekannt. Am Hinterberg fand man eine rund 4000 Jahre alte Steinbeilklinge und aus römischen Zeiten gibt es ein paar Münzen und Ziegel, die aber noch nicht auf eine Besiedlung schliessen lassen. Wahrscheinlich waren es Alemannen, die etwa von 500 n.Chr. an in die Gegend einwanderten. Die erste schriftliche Spur findet sich im Zürcher Rotulus, einer Urkundensammlung des Grossmünsters aus dem Jahr 876. Darin ist vermerkt, dass der „Priester Comolt all sein Besitztum in Flobotisreine und in der Mark an die Kirche“ gibt. Flobotisreine wird als Rain des Flobot erklärt und als Ursprung des Namens Fluntern. Die Flobotstrasse erinnert heute noch daran. |
Fromme Mönche und ein RestaurantVom Geschlecht der Freien von Fluntern stammt das Wappen: in Blau zwei gekreuzte silberne Lilienstäbe. Rudolf von Fluntern – wohl ein aus Fluntern in die Stadt gezogener, begüterter Bürger - stiftete 1127 das Augustinerkloster St. Martin auf dem Zürichberg. Zum Kloster gehörten einige Äcker, Wiesen und Wasserläufe. Mit dem „Alten Klösterli“ beginnt die durch Urkunden belegte Geschichte von Fluntern. Das Kloster erfreute sich bei der Zürcher Bevölkerung grosser Wertschätzung. Sein Ende kam 1525 mit der Reformation. Güter und Einkünfte gingen zunächst an die Verwaltung eines eigens geschaffenen Zürichbergamtes, später in Privatbesitz über. 1778 standen nur noch der östliche und der südliche Flügel des einst schönen gotischen Kreuzganges. Die letzten Reste verschwanden, als 1810 anstelle des Südflügels ein Bauernhaus – das heutige Restaurant „Altes Klösterli“- gebaut wurde. |
Vom Galgen und fremdem KriegsdienstDas Grossmünsterstift war im Mittelalter der wichtigste Grundbesitzer am Zürichberg. Nach 1300 erwarb es den Kelnhof, der ungefähr bei der heutigen Kreuzung Zürichberg-/Freiestrasse stand. Dort wurde zweimal jährlich, im Mai und im Herbst, das grundherrliche Gericht gehalten. Zur Verhandlung kamen nicht nur Straffälle, sondern auch zivile, landwirtschaftliche Probleme. Zum Tode verurteilte Straftäter wurden unterhalb des Susenbergs (bei den heutigen Spillmannhäusern, Freudenbergstrasse 92/94) gehängt. Zur Zeit der Reformation befragte der Rat der Stadt Zürich auch die Bewohner der Landschaft über wichtige Geschäfte. So stand etwa 1521 der Abschluss eines Soldbündnisses mit Frankreich zur Debatte. Die Leute am Zürichberg wehrten sich vehement dagegen. Sie wollten „nicht Kinder erziehen, um sie nach Frankreich zu schicken.“ Drei Jahre später stimmten sie für die Aufhebung der Klöster und bekannten sich, trotz der Niederlage der Zürcher bei Kappel, zur Reformation, zum neuen Glauben. |
Ehret einheimisches SchaffenDie Zünfter – also die Gewerbetreibenden – von Zürich wussten sich im 14. Jahrhundert bestens gegen unliebsame Konkurrenz aus der Landschaft zu wehren: Neun steinerne Kreuzmarken, aufgestellt rings um die Stadt, steckten das Gebiet ab, in dem besondere Vorschriften für die Ausübung von Gewerbe, Handel und Niederlassung galten. Innerhalb dieser Zone durften nur Waren von städtischen Handwerkern verkauft werden, alle handwerkliche Arbeit mussten Mitgliedern der Zürcher Zünfte ausführen. Wer sich innerhalb der Kreuze niederlassen wollte, musste entweder Stadtbürger sein oder auf die Ausübung eines zunftpflichtigen Gewerbes verzichten. Eines der neun Kreuze stand bei der Einmündung der heutigen Schneckenmannstrasse in die Zürichbergstrasse, eins auf dem Kreuzplatz in Hottingen und eins am Rigiplatz in Oberstrass. Die Strasse über den Zürichberg, die heutige Zürichbergstrasse, hiess wegen dieses Kreuzes „Kreuzgasse“. Sie war ein wichtiger Verbindungsweg nach Stettbach, Dübendorf und Greifensee. Berühmt wurde die Sanierung der Strasse im Hungerjahr 1587. Um für arbeitslose Familienväter, mittellose Hausfrauen und Mägde der Stadt einen Erwerb zu sichern, beschloss die Obrigkeit, den Übergang auszubauen. Bis zu 1800 Männer und Frauen arbeiteten an der Strasse. Für die Fluntermer Bauern bedeutete dies einen willkommenen, gut bezahlten Nebenverdienst: Sie karrten mit Pferd und Wagen Baumaterial herbei.
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Schlachtgetöse am ZürichbergKampfszene beim Central Im Frühling 1799 rückten auf der einen Seite die Franzosen, auf der andern die Österreicher gegen Zürich vor. Der Zürichberg wurde zur stärksten Stellung ausgebaut, auf der Kuppe entstand ein eigentliches Fort. Die erste Schlacht bei Zürich brachte keine Entscheidung, sie bestand erstlich aus Einzelgefechten. Einmal soll eine Abteilung Grenadiere bis zum Schlössli auf dem Susenberg vorgedrungen sein. Beidseits forderten sie aber an die 6000 Tote: Franzosen, Österreicher und Russen. Schweizer waren an den Kämpfen nicht beteiligt. Die Schanzen auf dem Zürichberg wurden in der Folge zum Teil wieder eingeebnet, 1799 dann für die 2. Schlacht erneut aufgebaut, aber nie vollendet. Heute erinnert das Schlachtendenkmal am höchsten Punkt des Hanslinwegs an die Kämpfe, etliche Überreste der einstigen Schanzen sind dort noch zu erkennen. Bei der ehemaligen Hochwacht, oberhalb des Rastplatzes an der Batteriestrasse beim Zoo, findet man Spuren der zweiten Befestigung. Der Fluntermer Bevölkerung brachten die kriegerischen Geschehnisse vor allem Fronarbeit (für die Befestigungen), verwüstete Felder und Plünderungen. Ruhe trat erst nach der Niederwerfung Napoleons und mit dem Wienerkongress von 1815 ein. 1816/17 kam es zur letzten schweren Hungersnot in unserer Gegend. |
Kosakenpferdchen an der PlatteNadeschda Suslova 1842 wurde das Kantonsspital eröffnet, 12 Jahre später die von Gottfried Semper erbaute ETH, in deren Südflügel für 50 Jahre die Universität einquartiert war. 1882 kam das Rotkreuzspital dazu. Die Platte – eben noch dörfliche Provinz - mutierte dank der vielen Studenten und Professoren zum Quartier Latin der Limmatstadt. Viel zu reden gaben die Russen: Zwischen 1872 und 1874 war ein Drittel aller Studierenden russischer Herkunft. 1867 promovierte Nadeschda Suslova als erste Frau an der Universität zum „Doctor der Medicin“. Die temperamentvollen Russinnen, von ihren Kommilitonen oft „Kosakenpferdchen“ genannt, wohnten in den zahlreichen Pensionen an der Platte, unter ihnen auch Rosa Luxemburg. Eine Plakette am Haus Plattenstrasse 47 erinnert an den Zürcher Aufenthalt der streitbaren Sozialistin. Doch auch professorale Prominenz siedelte bald in Fluntern: Zu ihr gehören mehrere Nobelpreisträger, Albert Einstein zum Beispiel oder Leopold Ruzicka, Paul Karrer und Tadeus Reichstein. |
Zur Stadt gehörigBestände des Stadtarchivs Zürich Die zunehmende Verstädterung des Zürichbergs hatte Folgen: 1893 wurde das ehemals kleine Bauerndorf eingemeindet – jetzt gehörte es mit allen Rechten und Pflichten zur Grossstadt Zürich. Der obere Teil von Fluntern entwickelte sich immer mehr zum Ausflugsgebiet für die Städter, zahlreiche Gastwirtschaften und Ausflugsrestaurants boten Fluntermer Wein, Most oder Milch an. 1900 nahm das weithin sichtbare „Alkoholfreie Kurhaus Zürichberg“ seinen Betrieb auf (Vollpension pro Tag Fr. 3.—bis 3.50), ein Jahr später kam das Restaurant dazu. Beide wurden schnell zur guten Adresse. Die Eröffnung des Zoos 1929 bedeutete einen weiteren Meilenstein. Und seither? Nach dem zweiten Weltkrieg wurde der Zürichberg sukzessive überbaut, zumeinst mit Villen, im untern Teil auch mit 3- oder 4-Familienhäusern. Doch Fluntern blieb grün: Alte Bäume und grosse Gärten sorgten dafür. Das änderte sich allerdings schleichend. Seit die Bodenpreise ins Masslose stiegen, werden die Grundstücke immer öfter bis zum letzten erlaubten Quadratzentimeter überbaut. Universität und ETH usurpieren mit ihren Büros zusätzlich wertvollen Wohnraum. Und mit dem Ausbau des Zoos sowie dem erweiterten Freizeitangebot auf dem Zürichberg hat auch der Verkehr erneut zugenommen. Dennoch: Fluntern zählt zu den reizvollsten Wohnlagen von Zürich. Das lässt ein bisschen Stolz auf unser Quartier schon zu. Regine Kretz Zusammengestellt aus: Fluntern – Vom Weinbauerndorf zum Stadtquartier am Zürichberg. Herausgegeben von der Zunft Fluntern aus Anlass ihres hundertjährigen Bestehens im Jahr 1995. Auslieferung über: Verlag Schippert AG, 8123 Ebmatingen. |
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